Kolumne April 2024
„Auf Treu und Glauben“
Glauben spielt in unserer Welt eine viel größere Rolle, als wir gemeinhin annehmen. Wer Kredit hat, der ist glaubwürdig. Dem kann man trauen. Das Wort Kredit kommt aus dem Lateinischen und heißt nichts anderes als Glaube. Deshalb sind Banker Gläubige – oder, wie man zur besseren Unterscheidung zu sagen pflegt, Gläubiger. Sie geben Kredit. Davon leben sie. Das heißt, sie verdienen ihr Geld durch ihren Glauben.
Offensichtlich sind die Banken bei ihrem Geschäft mit dem Glauben derzeit erfolgreicher als die Kirchen. Denn ihre Kassen werden voller, die der Kirchen aber leerer. Es scheint so, als ob die Sicherheiten, die eine Bank verlangt, bevor sie jemandem glaubt, zuverlässiger sind als die, die wir Gott zu bieten haben. Allerdings, auch für Banken ist Glauben immer ein Risiko. Das beweisen die Skandale und Kreditbetrügereien. Für Banken wie für Gott aber gilt das Wort aus dem Lukasevangelium: „Wem viel gegeben wird, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man viel fordern“
Also – Ihnen gute Tage im April – auf Treu und Glauben.
Ihr Pfarrer Johannes de Fallois